Mit einer Checkliste zur Aktien-Analyse lässt sich schnell herausfinden, ob ein Unternehmen in die eigene Investment-Strategie passt. Viele Privatanleger haben jedoch Probleme dabei, entsprechende Kriterien zu erarbeiten und eine Vorlage zur Aktienauswahl zu erstellen. Daher habe ich meine Checkliste etwas ausgebaut und möchte sie euch an dieser Stelle zum Download bereitstellen.
Checkliste zum Aktienkauf
Warum eine eigene Checkliste zum Aktienkauf? Es gibt zwar bereits Scoring-Systeme für Aktien – etwa den Piotroski F-Score, die Levermann-Analyse oder Modelle für Dividenden- und High-Growth-Werte. Diese Scores können jedoch nur sehr eingeschränkt verwendet werden. Sie bilden – einzeln genommen – immer nur einen gewissen Teil des Unternehmens ab.
Zudem werden manche Kriterien, die für uns eventuell wichtig sind, in solchen Scoring-System gar nicht berücksichtigt. Etwa ob der CEO auch der Gründer des Unternehmens ist. Oder ob die Mitarbeiter stolz sind, für diese Firma zu arbeiten und ob das Betriebsklima gut ist.
Mit einer eigenen Vorlage zur Aktien-Analyse kann man solche Kriterien in die Entscheidungsfindung mit einfließen lassen. Und behält den Überblick während und auch nach der Recherche.
Auch das ist ein Vorteil: Ändert sich etwas im Unternehmen – tritt etwa ein neuer CEO an oder wird ein Aktienrückkauf-Programm gestartet – kann man das schnell in die Checkliste einarbeiten und entsprechend agieren.
Meine Checkliste zur Aktien-Bewertung
Meine Checkliste hier Punkt für Punkt einzufügen wäre zu lang und unübersichtlich. Daher bitte ich dich, die Excel/Google-Tabelle weiter unten herunterzuladen. Ich möchte hier noch ein paar Anmerkungen machen, wie die Checkliste zu verstehen ist.
Die rot markierten Kriterien müssen erfüllt werden. Kann das Unternehmen eines meiner gesetzten Kriterien – etwa dass die Firma von einem vertrauenswürdigen Management geführt wird – nicht erfüllen, ist es durchgefallen.
Bei den anderen Kriterien ist es wünschenswert, dass sie erfüllt werden. Ich würde aber zum Beispiel kein Unternehmen ausschließen, nur weil es keine Aktienrückkäufe oder Dividenden bietet.
Am Ende zählt man zusammen, wie oft „Ja“ angewählt wurde, inklusive „Nein“, wenn dies als Antwort positiv zu werten ist. Und natürlich zählt man auch die „Nein/Ja“-Stimmen zusammen, die negativ zu werten sind.
Wenn überwiegend positiv gekreuzt wurde, sieht es nach einem interessanten Unternehmen für uns aus. Wir können also (noch) tiefer in die Analyse gehen und auch die Details beleuchten. Sind die Kreuze hingegen oft negativ gesetzt worden, ein Ausschlusskriterium verletzt wurde oder Bedenken bestehen, ist eine tiefer gehende Betrachtung vorerst nicht unbedingt nötig und wir können uns auf lohnenswertere Firmen konzentrieren. Wir fragen uns trotzdem, was sich ändern müsste, damit das Unternehmen für uns interessant werden würde.
Auf eine Gewichtung beziehungsweise ein Scoring habe ich absichtlich verzichtet. Ein „Nein“ bei der Frage, ob ein Unternehmen bereits seit mindestens 5 Jahren existiert, würde bei mir zum Ausschluss führen. Für dich wäre das aber eventuell kein gewichtiger Grund.
Fazit
Ein strukturiertes Vorgehen bei der Auswahl von Aktien ist – besonders als Anleger, der sich langfristig an ein Unternehmen binden möchte – von hoher Bedeutung. Niemand möchte Geld in einer Firma anlegen und dann erst im Nachhinein erkennen, dass das Management eigentlich wenig Ahnung hat von dem, was es tut. Oder schlimmer noch absichtlich betrügt.
Eine Checkliste ist ein relativ simples Instrument, dass uns unterstützt, besser zu investieren und den Überblick zu behalten. Ich hoffe, dass euch meine Vorlage zur Aktien-Analyse entsprechend hilft oder zumindest Anregungen verschafft.