Depot-Update: April 2021

Am Ende des Monats ist es Zeit für ein Depot-Update. Hier halte ich zusammengefasst meine Aktien-Käufe und -Verkäufe fest. Zudem gibt es noch einmal einen Rückblick über interessante Themen des vergangenen Monats und ich wage einen Ausblick, was uns im kommenden Monat erwarten könnte.

Inhalt

Gelingt Deutschland/Europa die Aufholjagd?

Während Deutschland, sowie viele Länder Europas, noch mit Beschränkungen für weite Teile des öffentlichen Lebens und damit auch der Wirtschaft durch die Krise manövrieren – was hoffentlich spätestens zum Ende des Jahres einen Abschluss findet – normalisiert sich die Situation in Amerika und China seit einiger Zeit schon wieder.

Davon profitiert derzeit zwar auch Deutschland:

Die Auftragsbücher sind voll und die Nachfrage nach Autos von Volkswagen oder Kleidung von Adidas, Puma ect. ist rasant gestiegen. Doch ist diese Erholung nun einmal nicht primär, – ich bin sogar knapp davor zu sagen, dass es auch nicht sekundär der Fall ist -, auf das Krisenmanagement in Europa oder Deutschland zurückzuführen. Ich möchte hier nur stichpunktartig z.B. die verzögerte Impfstoffbeschaffung, mangelhafte Digitalisierung und Ausstattung von Schulen und Behörden und die schleppende Bereitstellung von Finanzhilfen für viele (besonders kleine und mittlere) Unternehmen benennen.

Europa ist schon seit 2008 dabei, international an Gewicht zu verlieren. Die Corona-Krise hat noch einmal zu einem Dämpfer geführt. Das sieht man unter anderem daran, indem man sich die Kapitalisierung des MSCI Europe im Vergleich zur Kapitalisierung des MSCI AC World anschaut:

Europa hat Stärken und nimmt in einigen Bereichen eine führende Rolle ein. Biontech hat das gezeigt, die Veränderung bei Volkswagen zeigt dies derzeit und viele privat geführte Unternehmen zeigen das jeden Tag. Die Musik spielt in großen Teilen jedoch – salopp gesagt – zumindest für Investoren lauter in Amerika und China.

Ich hoffe, dass Deutschland – und natürlich auch die anderen Länder Europas – die Rahmenbedingungen dafür schaffen, attraktiv für die wichtigen Sektoren (Robotik, Fintech, Weltraum, saubere Energien) der nächsten Jahre und Jahrzehnte zu werden bzw. zu bleiben. Und sich nicht weiter zum Junior-Partner von Ländern wie z.B. China zu entwickeln.

Baldiges Ende des Crypto-Hypes?

Dogecoin, Safemoon, Cardano,… Einige Crypto-Coins befinden sich auf einem Höhenflug. Und das freut mich für diejenigen, die den Anstieg früh genug mitgenommen haben. Auch ich habe mit meinem relativ kleinen Anteil an Bitcoin gut davon profitiert. Man sollte jedoch aufpassen, gierig zu werden. Das sich die Entwicklung in großen Teilen ins Hype-Terrain begeben hat, sollte jeder im Hinterkopf haben, der in diesem Umfeld handelt.

Ich verfolge nur zwar nur Bitcoin intensiver. Hier bilden sich derzeit jedoch Muster aus, die zumindest kritisch zu werten sind.

Chart von Bitcoin / USD

Ähnlich war die Situation 2018. Damals hat der Kurs um rund 80 Prozent korrigiert und erst auf der 200-Tage-Line (Chart auf Wochenbasis) Halt gefunden. Sollte sich das Szenario wiederholen, könnte der Kurs in rund einem Jahr bei etwa 10.000 USD stehen. Und der Hype wieder einmal ein abruptes Ende finden.

Annual Meeting von Berkshire Hathaway

Es war wieder soweit. Über 5 Stunden haben Warren Buffett und Charlie Munger per Livestream die Entwicklung bei Berkshire Hathaway kommentiert und Fragen beantwortet. Und wieder waren viele interessante Passagen dabei.

Buffett ging zum Beispiel auf die „neuen Investoren“ ein, die innerhalb des vergangenen Jahres erstmalig an die Börse gegangen sind und die Börse mitunter als „einfaches Spiel“ bezeichnen. Zur Veranschaulichung präsentierte er zwei Listen: Eine zeigte die Top-20 Unternehmen nach Marktkapitalisierung von 1989, auf der anderen Liste standen die heutigen Top-20 Unternehmen.

Wie man sieht: Keines der damaligen Top-Unternehmen steht heute noch auf der Liste. Diese Entwicklung habe niemand erwartet. Und er geht davon aus, dass die Top-Liste in weiteren 30 Jahren abermals andere Unternehmen beinhaltet.

Sein abermaliger Rat für den „durchschnittlichen“ Investor: Der Kauf eines ETFs auf den S&P 500.

Auch direkt nach Trading-Apps wie Robinhood (hier vergleichbar mit TradeRepublic) gefragt, sagten Buffett und Munger, dass sie das Geschäfts-Modell und das „Casino-feeling“ nicht gutheißen würden.

Zur Einordnung: Robinhood erhebt keine Gebühren auf den Handel mit Aktien, was das Day-Trading – also das schnelle Kaufen und Verkaufen von Aktien – anheize. Jedoch verkauft Robinhood den Order-Flow der Kleinanleger an Institutionelle, sodass diese den Trade noch vor den Kleinanlegern ausführen können, wodurch sich natürlich ein Nachteil für den Kleinanleger ergibt.

Relativ klare Worte dazu findet Charlie Munger: „I dont mind the poor fish that gamble. I dont like the professionals that take the suckers“. Später auch in Bezug auf viele Krypto-Projekte und SPACS (Mantelgesellschaft) von Personen, die nur darauf aus sind, sich selbst zu bereichern.

Die wirklich sehenswerten Highlights des Annual Meeting 2021 findet ihr auf YouTube (Link).

Käufe und Verkäufe im April

Verkauft habe ich im April die relativ kleine Position (1,2 Prozent) von Teladoc Health. Das Depot sieht damit wie folgt aus:

Depot-Zusammensetzung: April 2021

Noch läuft die Berichtssaison in vollen Zügen. Im nächsten Depot-Update gibt es dann eine Zusammenfassung über die meiner Meinung nach wichtigsten Informationen. Bis dahin 🙂

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