Depot-Update: Oktober 2020

Am Ende des Monats ist es Zeit für ein Depot-Update. Hier halte ich zusammengefasst meine Aktien-Käufe und -Verkäufe fest. Zudem gibt es noch einmal einen Rückblick über interessante Themen des vergangenen Monats und ich wage einen Ausblick, was uns im kommenden Monat erwarten könnte.

Inhalt

Kommen Kryptowährungen im Massenmarkt an?

Nachdem bereits Square den Handel von Kryptowährungen wie Bitcoin in die Cash-App integrierte – und das Unternehmen auch selbst Bitcoins im Wert von rund 50 Mio. USD gekauft hat -, zog diese Woche auch PayPal nach. So können nun Bitcoin, Ethereum, Bitcoin Cash und Litecoin gekauft, verkauft oder einfach aufbewahrt werden. PayPal hat dabei eine Lizenz von der „New York State Department of Financial Services“ erhalten.

Das könnte/dürfte nun zwei Effekte haben. Kryptowährungen kommen nun auch im Massenmarkt an. Auf PayPal gibt es derzeit rund 346 Mio. aktive Accounts, die 2019 für ein Transaktionsvolumen von 712 Mrd. USD standen. Warum die Integration von Kryptowährungen so interessant ist? Bei Bitcoin etwa betrug das Transaktionsvolumen 2019 sogar bei 727 Mrd. USD. Überstieg also jenes von PayPal und wächst zudem stärker.

Anzahl der aktiven PayPal-Accounts
PayPal‘s jährliches Transaktionsvolumen

Mit der Integration von Bitcoin und Co. könnte somit nochmals ein Wachstumsschub folgen. Wer hier eine führende Position einnimmt, erschließt sich ein potentiell sehr lukratives Feld im „War on Cash“. Zum Vergleich: Visa zeichnete 2019 ein Transaktionsvolumen von 8,8 Billionen Dollar aus.

Zudem wird durch die Lizenzierung und sichere Aufbewahrung eine Grundlage für institutionelle Investoren geschaffen. Das könnte das Transaktionsvolumen bei Kryptowährungen nochmals (deutlich?) erhöhen.

Im übergeordneten Kontext dürfte es ebenfalls spannend bleiben, wie andere Staaten in Zukunft mit solchen digitalen Währungen umgehen werden.

Steigende Corona-Fallzahlen

Die zweite Corona-Infektionswelle rollt derzeit an. Noch befinden sich die Todesfälle der an/mit dem Corona-Virus gestorbenen auf niedrigem Niveau und noch sind es zudem vorrangig Altersgruppen unterhalb der 70-jährigen – also Personen, bei denen die Infektionssterblichkeit eher gering ist -, die sich anstecken. Wir wissen aber auch, dass die Todesfälle erst versetzt ansteigenden. Man kann hier also viel prognostizieren und debattieren, letztendlich wird uns erst die Realität zeigen, wie sich das Infektionsgeschehen weiter entwickeln wird.

Es ist auch eher ein Drahtseilakt, der hier bewerkstelligt werden muss: Würgt man die Wirtschaft durch einen erneuten, umfassenden Lockdown über alle Altersgruppen hinweg erneut ab, dürften signifikant mehr Unternehmen ins Straucheln geraten. Und Wettbewerber aus anderen Ländern, die anders mit der Krise umgehen (z.B. China, USA) könnten diese Situation dann dazu nutzen, ihre eigene Marktstellung auszubauen oder Know-How aufzukaufen. Ohne Beschränkungen riskiert man allerdings eine Überlastung des Gesundheitssystems.

Ziele der Strategie „China 2025″…
… und die (Haupt-)Instrumente (Quelle: FAZ)

Weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens wird es daher aller Voraussicht nach geben. Von einem breit angelegten Lockdown gehe ich – zumindest für Deutschland – jedoch nicht aus, sondern eher von „gezielten“ Maßnahmen wie einer (Umkehr-)Isolierung der besonders gefährdeten Altersgruppen sowie Kontakt-/Besuchsbeschränkungen für entsprechende Einrichtungen.

Profiteure dürften somit weiterhin Unternehmen in den Bereichen Digitalisierung, Stay-Home, Social Media, Healthcare etc. sein. Verlierer der stationäre Handel, große Teile der Industrie und die Veranstaltungsbranche.

Über alledem schweben natürlich dann auch noch die (potentiellen) Wirtschaftshilfen der Staaten und die Aktionen der Zentralbanken. Man dürfte als Anleger daher nicht falsch damit beraten sein, sich einen Plan für verschiedene mögliche Szenarien zu erstellen.

Bisherige Wirtschaftsmaßnahmen in Deutschland Quelle: Handelsblatt

Depot-Zusammensetzung Oktober 2020

Im Oktober hat sich im Depot nichts getan. Es gab weder (Nach-)Käufe noch Verkäufe. Die Gewichtungen haben sich allerdings durch Kursgewinne/-verluste etwas verschoben. Einer der, wenn nicht sogar der, größte Gewinner war in diesem Monat in meinem privaten Depot übrigens Pinterest. Leider ist die Aktie nach wie vor nicht auf Wikifolio handelbar.

Das Portfolio sieht aktuell so aus:

Depot-Zusammensetzung Oktober 2020

Die weiteren Aussichten

Am 3. November ist es soweit: Die Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten stehen an. Es könnte zwar durchaus spannend werden. Aber: Längerfristige Auswirkungen auf die Börsenkurse dürfte die Wahl nicht haben. Trump ist sehr wirtschaftsfreundlich, unter Biden dürfte die Wirtschaft aber auch nichts auszustehen haben. Beide werden es tunlichst vermeiden, die wirtschaftliche Position Amerikas zu schwächen. Lassen wir es daher auf uns zukommen, wer der nächste Präsident wird. Und ob es auf eine Hängepartie hinausläuft, ähnlich wie im Jahr 2000 bei Bush vs. Gore. Das könnte nochmal für einen Durchhänger an der Börse sorgen. Auf die Zusammensetzung meines Portfolios wird die Wahl vorerst keine Auswirkungen haben.

Zudem läuft die Berichtssaison in vollen Zügen und könnte noch für so manche Überraschung gut sein. Die Woche ist mit Apple, Amazon, Facebook, Visa, Pinterest und vielen weiteren Unternehmen vollgepackt.

Ansonsten ist mein eigener Terminkalender abseits der Börse für die kommende Zeit ziemlich prall gefüllt. Seht es mir daher bitte nach, wenn vorerst keine ausführlichen Artikel auf dem Blog erscheinen. Gerne könnt ihr mir jedoch weiterhin E-Mails schreiben und auch auf Kommentare werde ich weiterhin fleißig antworten 🙂

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