Depot-Update: September 2021

Am Ende des Monats ist es Zeit für ein Depot-Update. Hier halte ich meine Aktien-Käufe und -Verkäufe fest. Zudem gibt es noch einmal einen Rückblick über interessante Themen des vergangenen Monats und ich wage einen Ausblick, was uns im kommenden Monat erwarten könnte.

Inhalt

BTW21: Ampel- oder Jamaika-Koalition?

Die Bundestagswahl 2021 liegt nun hinter uns und es scheint entweder auf eine Ampel- oder eine Jamaika-Koalition hinauszulaufen. Theoretisch wäre auch eine erneute große Koalition möglich – diese wurde jedoch bereits im voraus ausgeschlossen und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zustande kommen. Damit stehen die eigentlichen Gewinner der Wahl fest: FDP und Die Grünen.

Ergebnisse der BTW21 und mögliche Koalitionen (Quelle: Zeit.de)

Auf welche Koalition es letztendlich hinausläuft lässt sich Stand heute schwer sagen. Es besteht jedoch die Aussicht, dass es für Unternehmen und Investoren wieder interessant werden könnte, Geld in Deutschland anzulegen. Denn das ist sowohl im Sinne der FDP als auch der Grünen. Insgeheim – da bin ich mir relativ sicher – wissen nämlich auch die Grünen (zumindest die Spitzenpolitiker), dass besonders die Privatwirtschaft für die geplanten ökologischen Projekte aktiviert werden muss. Etwa durch bessere Abschreibungsbedingungen für Unternehmen, eine schlankere Steuerpolitik, geringere steuerliche Belastungen (eventuell auch für Unternehmen) und eine „gelockerte“ beziehungsweise erweiterte Schuldenbremse.

Auf welche Schritte sich die Koalitionspartner sich dann einigen und wie ernst sie die wichtigen Themen angehen – besonders, ob es wirklich auf Investition hinausläuft oder ob am Ende doch der Hang zum Konsum die Oberhand gewinnt -, wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen.

Schieflage beim chinesischen Immobilienentwickler Evergrande

Kurzzeitig ging ein „Lehman-Moment“ um, als bekannt wurde, dass der mit über 300 Mrd. Dollar (vermutlich noch mehr) verschuldete Immobilienentwickler Evergrande vor der Pleite steht.

Vorausgegangen war die Verordnung der „drei roten Linien„, welche die zunehmende Spekulation mit Immobilien eindämmen soll. Die roten Linien sind:

  • Das Verhältnis von Vermögenswerten zu Verbindlichkeiten darf maximal 70 Prozent betragen
  • Die Nettoverschuldung darf sich auf maximal 100 Prozent belaufen
  • Die Höhe der kurzfristigen Verbindlichkeiten darf die Cash-Bestände nicht überschreiten

Die Aktien- und Anleihe-Kurse von Evergrande brachen daraufhin dramatisch ein.

Kursverlauf von Evergrande

Es ist jedoch kaum vorstellbar, dass China die betroffenen Immobilienentwickler einfach in die Insolvenz laufen lässt. Denn die Immobilienwirtschaft macht dort etwa 20-30 Prozent (je nachdem, welche Sektoren einbezogen werden) des BIP aus. Das ist enorm viel und somit ein zentraler Baustein der chinesischen Wachstums-Story. Zum Vergleich: In den USA sind es etwa 3-4 Prozent, in Korea rund 5-6 Prozent.

Möglich ist eher eine Zerschlagung von Evergrande und dass ausländische Investoren (inländische werden zuerst bedient) leer ausgehen werden.

Weniger Wachstum als angenommen

Auch das betrifft wieder China, aber auch den Rest der Welt: Das Wirtschaftswachstum wird vermutlich nicht so hoch ausfallen wie vorher angenommen. Steigende Rohstoffpreise und Lieferengpässe bremsen. In China sorgen zudem Stromengpässe für Ärger. Zwei Hauptgründe sind hierfür verantwortlich:

Zum Einen die Energiesparvorgaben der Regierung. Bisher hat das Land mehr Energie verbraucht als geplant, weshalb nun gedrosselt wird. Teilweise müssen Unternehmen die Produktion für Tage stilllegen.

Der andere Grund liegt bei den Kohle-Preisen. China bezieht rund 70 Prozent der Primärenergie aus der Kohle-Verstromung und hat bisher Kohle aus Australien importiert. Aufgrund politischer Differenzen wurde der Import gestoppt und die Kohle-Preise heben ab.

Preisentwicklung Kohle

Besonders die Grundstoffe wie Aluminium, Stahl und Zement dürften teurer werden. Aber auch zum Beispiel Gas – bereits jetzt wird viel Gas nach China umgeleitet, was auch hier die Preise extrem antreibt.

Preisentwicklung Gas

Möglich, dass diese Probleme in nächster Zeit auch die Börsen stärker belasten werden.

Käufe und Verkäufe im September

Im September hat sich hier nichts verändert. Lediglich die Zusammensetzung ist ein wenig anders und Amazon ist wieder die größte Position im Depot.

Depot-Zusammensetzung: September 2021

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