In einem Artikel im Februar habe ich mir diverse „Nachhaltigkeits“-Fonds der Deka genauer angeschaut. Hierbei ist mir aufgefallen, dass die Finanzprodukte nur wenig davon einhalten, was sie implizit versprechen. Dass viele Fondsanbieter Greenwashing betreiben wird nun immer offensichtlicher: Sowohl die US-Börsenaufsicht SEC als auch die BaFin fordern strengere Regeln.
Inhalt
- DWS: US-Börsenaufsicht SEC ermittelt gegen Deutsche-Bank-Tochter
- Nachhaltigkeitsversprechen: Mehr Schein als Sein
- Fazit
DWS: US-Börsenaufsicht SEC ermittelt gegen Deutsche-Bank-Tochter
Den von mir eingangs erwähnten Artikel kannst du hier finden: Deka „Sinnvestieren“ – Wirklich sinnvoll? Oder eher Unsinn?
Konkret geht es bei der DWS um den Vorwurf, dass die angebotenen „nachhaltigen“ Fonds falsch ausgewiesen beziehungsweise übertrieben dargestellt werden. Die SEC hat Anfang des Jahres zudem eine Task-Force eingerichtet, die dem Trend zum „Greenwashing“ verstärkt nachgehen soll.
Alleine in den USA haben Schätzungen zufolge Privatanleger mehr als 150 Mrd. USD in „ökologischen“ Fonds angelegt: Tendenz weiter steigend. In Deutschland liegt der Wert bei rund 40 Mrd. Euro.
Nachhaltigkeitsversprechen: Mehr Schein als Sein
Bisher gibt es keine einheitliche Regelung, wann ein Finanzprodukt „nachhaltig“ oder „ökologisch“ ist. Im Entwurf der BaFin heißt es, dass mindestens 75 Prozent der Anteile eines Fonds nach definierten Nachhaltigkeits-Standards investiert sein müssen, damit sich der Fonds mit dem entsprechenden Attribut schmücken darf.
Wie streng diese Standards dann allerdings ausfallen, das ist noch nicht entschieden. Wenigstens bis dahin sind die allermeisten der als „ökologisch“ beworbenen Fonds reine Werbeversprechen.
Fazit
Für Otto-Normal-Anleger ist eine geringe Kostenquote (die bei aktive gemanagten Fonds aber zumeist nicht gegeben ist) und eine gewisse Diversifikation wichtig. Die Fonds-Anbieter kennen diese Nachteile und Kritik an ihren Produkte natürlich und versuchen nun, die Anleger mit dem Glauben, etwas besonders Gutes zu tun, von einer Geldanlage zu überzeugen. Bei genauerem Hinsehen entpuppen sich die meisten Produkte jedoch nur als überteuerte Fonds ohne besondere Eigenschaften mit Blick auf die ESG-Kriterien oder weitere nachhaltige und ökologische Punkte.
Wer wirklich ausschließlich streng ökologisch und nachhaltig anlegen will ist bisher noch immer gezwungen, sich selbst intensiver mit dem Thema zu befassen, Kriterien festzulegen und Einzelaktien herauszusuchen. Für alle andern Anleger gilt: Breit diversifizierte, kostengünstige ETFs bringen eine deutlich höhere Rendite als aktive „grüne“ Fonds.