Depot-Update: Juni 2021

Am Ende des Monats ist es Zeit für ein Depot-Update. Hier halte ich zusammengefasst meine Aktien-Käufe und -Verkäufe fest. Zudem gibt es noch einmal einen Rückblick über interessante Themen des vergangenen Monats und ich wage einen Ausblick, was uns im kommenden Monat erwarten könnte.

Inhalt

Globale Mindeststeuer – wer profitiert wirklich?

Die Einigung auf eine globale Mindeststeuer unter den G7-Staaten wurde von vielen Seiten der Politik aus positiv kommentiert. So sollen Unternehmen – egal, wo sie ihren Sitz haben – mindestens 15 Prozent Steuern an den Fiskus zahlen müssen. Das klingt im ersten Moment gut – doch wie so oft kommt es auf die Details an.

Der Entwurf sieht vor, dass Unternehmen auch dort Steuern zahlen müssen, wo sie tatsächlich ihren Umsatz generieren. Amazon – als immer wieder gerne genanntes Beispiel – generierte im Jahr 2020 rund 30 Mrd. Dollar Umsatz in Deutschland. Da der Sitz jedoch in Irland ist, wo die Steuern lediglich 12,5 Prozent betragen, wurden in Deutschland kaum Steuern abgeführt.

Doch wie sehr würde Deutschland nun tatsächlich von der Mindeststeuer profitieren?

Der Entwurf sieht vor, dass Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 750 Millionen Dollar und einer Gewinnmarge von mehr als 10 Prozent betroffen sein sollen. Wer die Marge von Amazon kennt, der wird jetzt vermutlich schon leicht die Stirn runzeln. Diese beträgt aktuell nämlich nur rund 5 Prozent. Demnach wäre Amazon also theoretisch gar nicht von der Regelung betroffen.

Und auch wenn man bedenkt, dass Deutschland einen Großteil seiner Produkte exportiert – der Umsatz also im Ausland stattfindet – könnte man stutzig werden. Die verkauften Autos von Volkswagen, Daimler, BMW ect. würden dann nämlich vorrangig in den großen Abnehmerländern – sprich den USA und China – versteuert werden. Das ifo-Institut schätzt die Mehreinnahmen für Deutschland, je nach Ausgestaltung, auf etwas weniger als 2 Mrd. Euro pro Jahr – bei einer jedoch deutlich steigenden Bürokratie.

Denn bisher ist es nicht einmal innerhalb der EU gelungen, die Steuergrundlagen einander anzupassen. Wie das im globalen Kontext geschehen soll, bleibt spannend zu beobachten. Aus diesem Grund jedoch die Aktien von Amazon oder Apple zu meiden dürfte deutlich zu hoch gegriffen sein.

Die verrückte Welt der Staatsanleihen

Wie wir wissen kaufen – etwas vereinfacht gesagt – die Notenbanken (EZB, FED,…) Staatsanleihen auf, damit sich hoch verschuldete Länder wie z.B. Griechenland zu annehmbaren Konditionen weiterhin Geld leihen können.

Im Juni ist nun etwas historisches passiert: Die Rendite der 5-jährigen griechischen Staatsanleihe notierte erstmals im negativen Bereich. Stand heute bei -0,07 Prozent. Theoretisch musste man nun sogar Geld zahlen, um Griechenland Geld leihen zu dürfen. Und plump gesagt gilt Griechenland damit als sichererer Rückzahler als z.B. die USA – dort beträgt die Rendite nämlich rund +0,7 Prozent. Kleine Anmerkung: Im Jahr 2011 betrug der Zinssatz für 5-jährige griechische Anleihen in der Spitze rund 76 Prozent.

Verlauf Rendite 5-jähriger griechischer Staatsanleihen

Es gibt viele Überlegungen, wie in Zukunft mit diesen Anleihen, die in den Büchern der Zentralbanken stehen, umgegangen werden soll. Bei Gelegenheit werde ich in einem separaten Blog-Beitrag etwas genauer auf einige spannende Hypothesen eingehen und versuchen, eine Übersicht zu liefern.

Käufe und Verkäufe im Juni

Diesen Abschnitt kann ich kurz fassen: Bis auf eine Dividenden-Zahlung von Cancom (sowie im privaten Depot von Instone – welche anscheinend wieder einmal nicht im Wikifolio erfasst wurde) gibt es hier nicht viel zu berichten.

Fazit

In den nächsten Monaten werde ich mich, wie oben bereits erwähnt, in einem eigenen Artikel mit den Aktionen der Zentralbanken auseinandersetzen und was die möglichen Folgen für den Anleger sein könnten. Zudem werde ich weitere Unternehmensanalysen erstellen bzw. ältere Analysen updaten, da sich bei manchen Unternehmen, z.B. Square, einiges bewegt hat. Es sind auch noch ein paar weitere Veränderungen/Verbesserungen hier auf dem Blog geplant – darüber dann aber mehr in einem der nächsten Depot-Updates 🙂

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